Glücksspielsimulationen regulieren:Abzocke beim Zocken?
Glücksspielähnliche Elemente und intransparente Mikrotransaktionen in Videospielen nehmen stark zu und bergen gleichzeitig viele Risiken, die auf den ersten Blick nicht gesehen werden. Glcüksspielsimulationen haben ein ähnliches Suchtpotenzial, werden aber im Gegensatz zu "echtem" Glücksspiel nicht reguliert. Da soll nun nachgebessert werden.
Die regierungstragenden Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen und SPD haben Vorschläge ins Landtagsplenum eingebracht, wie sich Glücksspiele auf Smartphones und im Internet besser regulieren lassen können. Dabei geht es insbesondere um sogenannte Lootboxen und Mikrotransaktionen im Rahmen von In-Game-Käufen. Lootboxen gelten als simuliertes Glücksspiel und sind glücksspielähnliche Elemente in Videospielen. Zum Prinzip der Lootboxen (loot, engl. „Beute“) zählt es, dass die Käufer*innen nicht genau wissen, was man für den Kauf erhält.
„Im Gegensatz zum Glücksspiel unterliegt das simulierte Glücksspiel keinen verpflichtenden Regularien“, darauf weist der grüne Landtagsabgeordnete Pascal Leddin hin. „Wissenschaftliche Studien zeigen aber, dass das Suchtpotenzial in beiden Fällen gleichermaßen hoch ist.“
Deswegen setzen sich Grünen und SPD für eine bessere Kennzeichnung im Rahmen des Jugendschutzgesetzes, für Warnhinweise und Limitdateien ein. Außerdem sollen nach dem Willen der Regierungsfraktionen die Kostenangaben bei Online-Glücksspielen transparenter werden, in echter Währung aufgeführt sein und Werbung, die sich an Minderjährige richtet, verboten werden. Mit Unterstützung der Verbraucherzentrale soll es darüber hinaus eine Aufklärungskampagne zu simuliertem Glücksspiel und intransparenten Verkaufsmechanismen in Videospielen geben. „Diese Maßnahmen haben zum Ziel, Jugendliche und spielsuchtaffine Menschen besser zu schützen“, so Pascal Leddin. „Aber auch alle anderen Nutzenden sollten wirksam über die Gefahren und möglichen Kostenfallen im Vorfeld aufgeklärt werden.“